Kunstmaler Hasso R. Haug
aus Konstanz am Bodensee
Atelier und Galerie
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Gemäldeausstellung in der Sparkasse Konstanz im Dezember 1984
Thurgauer Volksfreund vom 04.12.1984: Bisweilen "mehr" als Originale

Kreuzlinger Nachrichten vom 06.12.1984: Erschwingliche Meisterwerke
Ausstellung 1992 Ermatinger Ufer Bachmaier-Haug
Hasso R. Haug in seinem
Konstanzer Atelier
Eine zeitgenössische Produktion des Kopisten - Ermatinger Ufer. Hasso Haug (rechts) und der Eröffnungsredner der Ausstellung, Helmut Bachmaier
(Bilder: Schneider)


Thurgauer Volksfreund vom 4. Dezember 1984
Hasso Haugs Kopien von Gemälden grosser Meister - Bisweilen "mehr" als Originale

KONSTANZ (er) Auf ein besonderes Fachgebiet hat sich der akademische Maler Hasso Haug, der in Kreuzungen wohnt und jetzt eine eigene Galerie an der Gottlieberstrasse 5 in Konstanz eröffnete, verlegt: Hasso Haug kopiert die Gemälde berühmter Meister. In seiner Galerie finde; man die Gemälde Rembrandts, Rubens', Lehnbachs oder Goyas wieder - nicht als Originale, sondern als Nachschöpfungen des Malers, den ein intensives Kunststudium (in München und Florenz) befähigt, die verschiedensten Stilarten der Grossen der Kunst zu imitieren. Anlässlich der Eröffnung gab Prof. Helmut Bachmaier von der Universität Konstanz einen humorvollen Abriss über die Tätigkeit eines Kopisten,
Helmut Bachmaier begann seine Abhandlung mit der Feststellung, dass der Tätigkeit eines Nach-Malers häufig Skepsis entgegengebracht werde. Da schaffe einer ja nichts Neues, vielmehr pinsle er nur Vorhandenes ab. Ob man das überhaupt "malen" nennen könne? Nun, allein die Vielfalt der von Hasso Haug kopierten Gemälde widerspricht derlei ketzerischer Ansicht (ganz abgesehen davon, dass Haug auch sehr ansprechende Bodenseelandschaften und Porträts ohne Vorlage gemalt hat). Und, wie Bachmaier dozierte, es genügt dem Kopisten, will er ein guter "Nachmaler" sein, keineswegs, nur die Teile seiner Vorlage auf neue Leinwand zu übertragen. Vielmehr müsse er - und Haug tue dies - sich mit viel Kunstverstand mit dem Werk des Meisters auseinandersetzen, sich in dieses einfühlen und die kunstgeschichtlichen Bezüge seiner eigenen Zeit und der des Meisters einbeziehen.

Aufwendige Materialien

Zu diesem inneren Rüstzeug treten Materialien, die von hohem Raffinement sind: Handelsübliche Farben genügen dem Kopisten nicht, will er die Subtilität in den Details der Werke z. B. eines Rembrandt nachempfinden, der Pinsel aus Katzenohrhaar verwendete. Hasso Haug stellt daher seine Farben zumindest zum Teil selbst her; als Untergrund dienen ihm Leinwände, die von einer Familie in einem kleinen schweizerischen Bergdörflein von Hand gewoben werden (wo dieses Dörflein sei, verrät Haug nicht). Winzige Veränderungen
Gleichen sich nun Original und Kopie eines Gemäldes vollkommen? Sie tun es und tun es doch auch wieder nicht. Der Ähnlichkeitsgrad mag dem Betrachter noch so gross sein - für den Kopisten liegt ein eigener Reiz darin, winzige Veränderungen vorzunehmen. Sie sind für die Bilder das, was die Orchesterleitung des Dirigenten für eine Komposition bedeutet: Sie spiegeln sowohl sein Verständnis der Vorlage wieder als auch seine Fähigkeit, das Erfasste zu erweitern. Wenn Hasso Haug demnach in einem Bild eines alten Meisters eine Schattenpartie unmerklich umarbeitet (dem Betrachter enthüllte es sich erst nach langer Suche ), so tut er dies in einem Sinne, als habe der Meister selbst so gemalt. Für den Kopisten ist dieses unmerkliche Verändern (bei jeder Kopie nur an einer einzigen Stelle) auch ein "Spiel", ein Reiz, der sich, wie Bachmaier meinte, dem detektivisch nachforschenden Betrachter mitteilt. Und nicht zuletzt schützt es den Nach-Maler vor dem Vorwurf der Fälschung, den auch eine Expertise zu jedem Bild, den auch das Weglassen der Signatur und die ausdrückliche Genehmigung zur Kopie seitens des Originalbild-Besitzers entkräften.

Kreuzlinger Nachrichten vom 06.12.1984


Erschwingliche Meisterwerke

Es lebten einmal grosse Meister, die durch ihr Wirken in der Kunst unsterblich wurden und deren Werke damals wie heute bewundert werden, jedoch für den Kunstfreund weder erschwinglich noch käuflich sind. - Das Kunststudium des heute 43jährigen in Kreuzungen wohnhaften Malers Hasso R. Haug in München und Florenz kommt der Arbeitsweise sehr zustatten, sowohl der konventionelle Aufbau, die Basis sowie die wichtigste Grundlage des Kopierens beinhaltend.

Porträt des Kopisten und akad. Malers Hasso R. Hang


Es werden, um nur einige zu nennen, Franz Hals, Rembrandt, Rubens, Guardi, Lehnbach, Goya, aber auch Degas, Manet und nicht zu vergessen, Koekkoek, Schmidt-Rottluff und viele andere Meister von Haug in reiner Handarbeit kopiert. Nur die Fähigkeit, über Meditation, sich mit dem jeweiligen Werk eines Meisters auseinanderzusetzen und die kunstgeschichtlichen Kenntnisse ermöglichen es, Kopien gleich dem Original entstehen zu lassen. Die Vielseitigkeit der Arbeitsweise eines Kopisten erfordert sehr gute Kenntnisse bezüglich der Pinselführung sowie Pigmentzusammensetzung. Für jede handgemalte Kopie wird dementsprechend vor Beginn derselben die Pigmentzusammensetzung und Pinselart festgelegt. Was für Rembrandt der Pinsel aus Katzenohrhaar zur Überlagerung von Schattenpartien des Ateliers darstellte, um so die Natürlichkeit des Lichtes übergangslos zu erreichen, stellte bei Manet der Pinsel aus Schweinsborsten das gegebene Werkzeug dar für Genre und Floralbilder, wobei in der zweiten Lebenshälfte seines Werkens der Rindshaarpinsel als Zusatz an Bedeutung gewann. So gesehen sind dies im Grunde Kleinigkeiten, welche zu erkennen aber doch sehr wesentlich zum Gelingen einer Kopie beitragen.

Die meisten Farben, die heute im Handel erhältlich sind, eignen sich zur Fertigung einer Kopie nicht, da es sich um Schwerspatpigmente handelt, welche mit anelinen Liquiden entsprechend eingefärbt werden und somit durch die UV-Strahlen die sogenannte Lichtechtheit verlieren, das heisst, dass als Beispiel die Farbe rot nach einiger Zeit in Braun-grau übergeht. Dies wird vom Künstler umgangen, indem er das Malen und Abreiben der natürlichen Erdfarben von Hand als tägliche Wiederholung und willkommene Unterbrechung seiner künstlerischen Tätigkeit sieht sowie zum anderen die Notwendigkeit darstellt, die richtigen Pigmente und Bindemitte! Zu verwenden.

Es wurde auch nicht die Mühe gescheut, Anstrengungen zu unternehmen bezüglich der Leinwandherstellung. So wurde ein Familienbetrieb in einem kleinen Bergdörflein in der Schweiz gefunden, die den Rupfen als Bildträger von Hand webt, was die Unregelmässigkeiten des Fadenzuges der Leinwand verdeutlicht und so den Betrachter irreführen konnte, dass es sich um das jeweilige Original handle. Doch eine Expertise, die zu jedem Gemälde mitgegeben wird, weist erstens das Thema, zweitens den Künstler und drittens den Standort des Originals aus. Haug vermerkt, was er übrigens nicht verraten wollte, in jeder Kopie ein kleines, für den Betrachter nicht sichtbares Merkmal, um so der Möglichkeit Einhalt zu bieten, seine Kopien als Original zu verkaufen. Die Abrundung seines vielseitigen j Könnens bildet der Kundenkreis, welcher sich porträtieren lässt. Leider, so meint der Künstler, finden seine Kunden zu wenig Zeit, um zur Erstellung eines Porträts die so wichtigen Sitzun- j gen, in Verbindung mit den sich dabei ergebenden Unterhaltungen philosophischer sowie menschlicher Art, aufzubringen. Aus diesem Grund werden die meisten Porträts nach Fotos gefertigt. Stellen sich aufgrund dessen einmal Schwierigkeiten ein, was sich selten zeigt, so werden diese Feinheiten bei der Ablieferung des Bildes beim Kunden in dessen Heim mit Pinsel und Farbe nachvollzogen. Den organisatorischen Teil des Kunstschaffenden leitet seine Geschäftspartnerin Irene Haug, welche als Kunsthändlerin mit der Materie bestens vertraut ist. Die kleine Galerie, neben dem Atelier an der Gottlieberstrasse in Konstanz, mit rund 70: Gemälden, wobei Miniaturen als auch Grossgemälde zum Standardprogramm zählen, geben dem Besucher einen weitgespreizten Einblick der Epochen Anno 1600 bis 1940.

Auf die Frage, welche Zielgruppe die Kunden darstellen, meint Hasso R. Haug lächelnd: "Alle Kunstfreunde, die eine konventionell gearbeitete, also von Hand gemalte Kopie mit beigelegtem Limitzertifikat und nicht ein für teures Geld angefertigter Farbauflage-Druck erwerben wollen. Demzufolge erhalten wir auch Aufträge, Gemälde zu kopieren, die auf Auktionen, aus was immer für Gründen, nicht ersteigert werden können, was uns veranlasst, uns mit dem Besitzer in Verbindung zu setzen, mit der Bitte um Kopier-Erlaubnis für unseren Auftraggeber."

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E-mail: Haug-Atelier@t-online.de
Updated 19.12.2010